Eine Eigenbedarfskündigung kann für Mieter eine unangenehme Überraschung sein. Der Vermieter möchte die Wohnung selbst nutzen oder sie einem Familienmitglied zur Verfügung stellen. Doch wann ist eine solche Kündigung rechtens und wie kann man sich als Mieter wehren? Hier kommt die Rechtsschutzversicherung ins Spiel. Sie kann helfen, die Kosten eines Rechtsstreits zu decken und Mieter in ihrem Kampf gegen ungerechtfertigte Kündigungen zu unterstützen.

Wichtige Erkenntnisse

  • Eigenbedarfskündigungen sind nur bei berechtigtem Interesse des Vermieters zulässig.

  • Mieter können gegen eine Eigenbedarfskündigung Widerspruch einlegen, besonders bei Härtefällen.

  • Rechtsschutzversicherungen helfen, die Kosten eines Rechtsstreits bei Eigenbedarfskündigungen zu decken.

  • Eine unzureichende Begründung der Eigenbedarfskündigung kann zur Unwirksamkeit führen.

  • Mediation kann eine sinnvolle Alternative zur gerichtlichen Auseinandersetzung sein.

Eigenbedarfskündigung und ihre rechtlichen Grundlagen

Rechtsanwahlt schützt Mandant vor Eigenbedarfskündigung

Was ist die Eigenbedarfskündigung?

Stell dir vor, du wohnst seit Jahren in deiner gemütlichen Wohnung, und plötzlich flattert eine Kündigung ins Haus. Der Grund? Eigenbedarf. Eine Eigenbedarfskündigung erlaubt es dem Vermieter, das Mietverhältnis zu beenden, wenn er die Wohnung für sich selbst, seine Familie oder andere enge Angehörige benötigt. Es ist eine Art der ordentlichen Kündigung, die im deutschen Mietrecht verankert ist. Dabei muss der Vermieter ein berechtigtes Interesse an der Nutzung der Wohnung nachweisen.

Für wen darf der Vermieter Eigenbedarf anmelden?

Nicht jeder kann einfach Eigenbedarf anmelden. Der Vermieter darf dies nur für sich, seine Kinder, Eltern oder andere enge Familienangehörige tun. Auch Personen, die mit dem Vermieter in einem Haushalt leben oder leben werden, können als berechtigter Grund dienen. Wichtig ist, dass der Bedarf echt und nachvollziehbar ist. Wenn der Vermieter den Eigenbedarf nur vortäuscht, um einen unliebsamen Mieter loszuwerden, drohen ihm rechtliche Konsequenzen.

Welche rechtlichen Anforderungen gibt es an eine Kündigung wegen Eigenbedarfs?

Bei einer Eigenbedarfskündigung muss der Vermieter einige wichtige Anforderungen erfüllen:

  • Schriftform: Die Kündigung muss schriftlich erfolgen. E-Mails oder mündliche Mitteilungen reichen nicht aus.

  • Begründung: Der Vermieter muss klar darlegen, warum er die Wohnung benötigt. Dies sollte nachvollziehbar und detailliert sein.

  • Kündigungsfristen: Die gesetzlichen Fristen müssen eingehalten werden. Diese betragen mindestens drei Monate und verlängern sich je nach Mietdauer.

  • Sozialklausel: Besondere soziale Härten des Mieters, wie Alter oder Krankheit, müssen berücksichtigt werden. In solchen Fällen kann der Mieter Widerspruch einlegen.

Es ist entscheidend, dass all diese Punkte eingehalten werden, um eine rechtlich wirksame Kündigung wegen Eigenbedarfs auszusprechen. Andernfalls hat der Mieter gute Chancen, sich dagegen zu wehren.

Die Rolle der Rechtsschutzversicherung

Was ist eine Rechtsschutzversicherung?

Stell dir vor, du gerätst in einen Rechtsstreit und die Kosten für Anwälte und Gerichte steigen in schwindelerregende Höhen. Hier kommt die Rechtsschutzversicherung ins Spiel. Sie übernimmt die finanziellen Risiken eines Rechtsstreits, sodass du dir keine Sorgen um die Kosten machen musst. Eine solche Versicherung deckt verschiedene Bereiche ab, wie Verkehrsrecht, Arbeitsrecht oder Mietrecht, und bietet dir somit einen umfassenden Schutz.

Wie funktioniert der Versicherungsschutz bei Eigenbedarfskündigung?

Bei einer Eigenbedarfskündigung kann es schnell zu einem Streit mit dem Vermieter kommen. In solchen Fällen springt die Rechtsschutzversicherung ein und übernimmt die Kosten für die rechtliche Auseinandersetzung. Wichtig ist, dass der Versicherungsfall nach Abschluss der Versicherung eingetreten ist und keine Wartezeiten mehr bestehen. Die Versicherung prüft den Fall und entscheidet, ob sie die Kosten übernimmt.

Wann greift die Rechtsschutzversicherung?

Die Versicherung greift, wenn der Versicherungsfall während der Vertragslaufzeit eintritt. Dabei sind einige Punkte zu beachten:

  • Wartezeiten: Häufig gibt es eine Wartezeit von drei Monaten, bevor der Schutz greift.

  • Vorvertraglichkeit: Der Streitfall darf nicht bereits vor Abschluss der Versicherung absehbar gewesen sein.

  • Deckungszusage: Die Versicherung muss eine Deckungszusage erteilen, bevor du rechtliche Schritte einleitest.

Eine Rechtsschutzversicherung bietet dir also nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch die Möglichkeit, deine Rechte ohne finanziellen Druck durchzusetzen.

Häufige Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermietern

Besorgter Mieter spricht mit Anwalt über Streitigkeiten und einer Eigenbedarfskündigung.

Gründe für Konflikte bei Eigenbedarfskündigungen

Die Eigenbedarfskündigung ist ein häufiges Streitthema zwischen Mietern und Vermietern. Oftmals fühlen sich Mieter ungerecht behandelt, wenn sie aus ihrem Zuhause ausziehen sollen, weil der Vermieter Eigenbedarf anmeldet. Hier sind einige Gründe, warum es zu Konflikten kommen kann:

  • Unklare Begründungen: Der Vermieter muss den Eigenbedarf klar und nachvollziehbar begründen. Fehlende oder unzureichende Begründungen führen oft zu Misstrauen und Streit.

  • Zweifel an der Echtheit des Eigenbedarfs: Mieter vermuten manchmal, dass der Eigenbedarf nur vorgeschoben ist, um die Wohnung teurer zu vermieten.

  • Unzureichende Kündigungsfristen: Wenn die gesetzlich vorgeschriebenen Fristen nicht eingehalten werden, fühlen sich Mieter überrumpelt.

Wie man sich als Mieter wehren kann

Wenn du als Mieter eine Eigenbedarfskündigung erhältst und Zweifel an deren Berechtigung hast, gibt es mehrere Wege, wie du dich wehren kannst:

  1. Prüfe die Kündigungsgründe: Überprüfe, ob die Begründung des Vermieters stichhaltig und gesetzeskonform ist.

  2. Widerspruch einlegen: Du hast das Recht, der Kündigung zu widersprechen, insbesondere wenn du Härtegründe geltend machen kannst.

  3. Rechtlichen Rat einholen: Ein Anwalt kann dir helfen, deine Chancen einzuschätzen und gegebenenfalls rechtliche Schritte einzuleiten.

Rechtliche Schritte gegen unberechtigte Kündigungen

Sollte sich herausstellen, dass die Eigenbedarfskündigung unberechtigt ist, stehen dir als Mieter verschiedene rechtliche Schritte offen:

  • Einstweilige Verfügung: Um den Auszug zu verhindern, kannst du eine einstweilige Verfügung beim zuständigen Gericht beantragen.

  • Klage auf Fortsetzung des Mietverhältnisses: Du kannst klagen, um das Mietverhältnis fortzusetzen, wenn du glaubst, dass der Eigenbedarf nicht gerechtfertigt ist.

  • Schadensersatzforderungen: Solltest du bereits ausgezogen sein und sich der Eigenbedarf als vorgeschoben erweisen, kannst du Schadensersatz für Umzugskosten und andere Verluste fordern.

Insgesamt ist es wichtig, bei einer Eigenbedarfskündigung informiert und vorbereitet zu sein, um deine Rechte als Mieter effektiv zu verteidigen.

Kündigungsfristen bei Eigenbedarfskündigung

Wie lange sind die Fristen?

Wenn du mit einer Eigenbedarfskündigung konfrontiert wirst, ist es wichtig zu wissen, wie lange du noch in deiner Wohnung bleiben kannst. Die gesetzlich festgelegte Kündigungsfrist beginnt mit mindestens drei Monaten. Diese Frist verlängert sich jedoch, je länger du in der Wohnung lebst:

  • 0 bis 5 Jahre: 3 Monate

  • 5 bis 8 Jahre: 6 Monate

  • Ab 8 Jahren: 9 Monate

Diese gestaffelten Fristen sollen dir als Mieter ausreichend Zeit geben, eine neue Bleibe zu finden.

Was passiert bei Nichteinhaltung der Fristen?

Sollte der Vermieter die Kündigungsfristen nicht einhalten, ist die Kündigung unwirksam. Das bedeutet, du kannst in deiner Wohnung bleiben, bis eine korrekte Kündigung ausgesprochen wird. Es ist wichtig, die Fristen genau zu prüfen und gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen, um deine Rechte zu wahren.

Besondere Fristen für langjährige Mieter

Für Mieter, die schon sehr lange in ihrer Wohnung leben, gibt es besondere Regelungen. In einigen Fällen, insbesondere bei Mietverträgen, die vor dem 1. September 2001 abgeschlossen wurden, können längere Kündigungsfristen gelten. Auch in Ballungsräumen mit Wohnungsknappheit, wie München oder Berlin, gibt es oft spezielle Schutzregelungen. Hier kann die Frist sogar bis zu zehn Jahre betragen, wenn die Wohnung in eine Eigentumswohnung umgewandelt wird.

Rechtliche Unterstützung für Mieter

Wenn dein Vermieter dir wegen Eigenbedarf kündigt, kann das echt stressig sein. Aber keine Panik! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, dich zu wehren und deine Rechte zu schützen. Hier erfährst du, wann ein Anwalt sinnvoll ist, wie eine Rechtsschutzversicherung helfen kann und worauf du bei der Wahl des richtigen Anwalts achten solltest.

Wann sollte man einen Anwalt einschalten?

Es ist oft nicht einfach zu wissen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um rechtlichen Beistand zu suchen. Hier sind einige Situationen, in denen du in Erwägung ziehen solltest, einen Anwalt einzuschalten:

  • Du hast eine Kündigung erhalten: Sobald du die Kündigung in der Hand hast, ist es ratsam, einen Anwalt zu konsultieren, um die Rechtmäßigkeit zu prüfen.

  • Unklare Kündigungsgründe: Wenn die Begründung des Eigenbedarfs unklar oder zweifelhaft erscheint, kann ein Anwalt helfen, Klarheit zu schaffen.

  • Verhandlungen mit dem Vermieter: Ein Anwalt kann dir helfen, bessere Verhandlungsergebnisse zu erzielen und sicherzustellen, dass deine Interessen gewahrt bleiben.

Wie hilft eine Rechtsschutzversicherung bei der Rechtsvertretung?

Eine Rechtsschutzversicherung kann ein echter Lebensretter sein, wenn es um rechtliche Auseinandersetzungen geht. Hier sind einige Möglichkeiten, wie sie dich unterstützen kann:

  • Kostenübernahme: Die Versicherung übernimmt in der Regel die Anwalts- und Gerichtskosten, wodurch du finanziell entlastet wirst.

  • Beratung und Unterstützung: Viele Versicherungen bieten zusätzliche Beratungsdienste an, die dir helfen können, deine rechtlichen Optionen zu verstehen.

  • Schutz vor unberechtigten Forderungen: Mit einer Rechtsschutzversicherung bist du besser gegen unberechtigte Ansprüche geschützt.

Tipps zur Auswahl des richtigen Anwalts

Die Wahl des richtigen Anwalts kann entscheidend für den Erfolg deines Falls sein. Hier sind einige Tipps, die dir bei der Auswahl helfen können:

  • Erfahrung im Mietrecht: Achte darauf, dass der Anwalt Erfahrung im Bereich Mietrecht hat, da dies spezielle Kenntnisse erfordert.

  • Empfehlungen und Bewertungen: Schau dir Bewertungen und Empfehlungen von anderen Mandanten an, um einen Eindruck von der Arbeitsweise des Anwalts zu bekommen.

  • Erstgespräch nutzen: Nutze das Erstgespräch, um Fragen zu stellen und zu sehen, ob der Anwalt zu dir passt.

Mit der richtigen Unterstützung kannst du dich effektiv gegen eine unberechtigte Eigenbedarfskündigung wehren und deine Rechte als Mieter wahren.

Eigenbedarfskündigung und Härtefallregelungen

Was ist eine Härtefallregelung?

Stell dir vor, du bekommst eine Kündigung wegen Eigenbedarf und denkst dir, „Was soll ich jetzt tun?“ Hier kommt die Härtefallregelung ins Spiel. Diese Regelung schützt Mieter, wenn der Auszug für sie unzumutbar wäre. Eine Härtefallregelung greift, wenn das Interesse des Mieters an einem Verbleib in der Wohnung das Interesse des Vermieters überwiegt.

Wann kann ein Härtefall geltend gemacht werden?

Du fragst dich bestimmt, wann genau ein Härtefall vorliegt. Hier sind einige Beispiele, die als Härtefall gelten können:

  • Hohes Alter: Wenn du schon lange in der Wohnung lebst und dich ein Umzug gesundheitlich belasten würde.

  • Krankheit: Eine ernsthafte Erkrankung, die durch den Stress eines Umzugs verschlimmert werden könnte.

  • Lange Wohndauer: Wenn du viele Jahre in der Wohnung gelebt hast und tief verwurzelt bist.

Diese Gründe müssen jedoch gut dokumentiert sein, um als Härtefall anerkannt zu werden.

Rechtliche Konsequenzen bei Härtefällen

Sollte ein Härtefall vorliegen, kannst du der Kündigung widersprechen. Dies muss schriftlich geschehen und spätestens zwei Monate vor dem geplanten Ende des Mietverhältnisses erfolgen. Der Vermieter muss dann abwägen, ob sein Eigenbedarf tatsächlich wichtiger ist als dein berechtigtes Interesse, in der Wohnung zu bleiben. Manchmal entscheiden Gerichte über solche Fälle, und es kann sogar ein Sachverständigengutachten erforderlich sein, um die Situation zu klären.

In der Praxis bedeutet das, dass du als Mieter gute Chancen hast, in deiner Wohnung bleiben zu können, wenn du einen Härtefall nachweisen kannst. Aber Achtung: Jeder Fall ist einzigartig und wird individuell geprüft. Deshalb ist es wichtig, alle relevanten Informationen und Beweise rechtzeitig zusammenzutragen.

Die Bedeutung der Begründung in der Kündigung

Warum ist eine detaillierte Begründung wichtig?

Eine Eigenbedarfskündigung ist nicht einfach ein formaler Akt, sondern erfordert eine sorgfältige und klare Begründung. Ohne eine nachvollziehbare Erklärung kann die Kündigung schnell unwirksam werden. Stell dir vor, du bekommst eine Kündigung ohne genauen Grund. Frustrierend, oder? Genau deshalb muss der Vermieter klar darlegen, warum er die Wohnung braucht.

Was passiert bei unzureichender Begründung?

Fehlt eine ausreichende Begründung, kann der Mieter die Kündigung anfechten. Das bedeutet, dass du als Mieter nicht sofort ausziehen musst, sondern die Möglichkeit hast, gegen die Kündigung vorzugehen. Hier sind einige mögliche Konsequenzen bei unzureichender Begründung:

  • Rechtsstreitigkeiten: Der Fall könnte vor Gericht landen, was Zeit und Geld kostet.

  • Verzögerungen: Der Vermieter muss möglicherweise eine neue, korrekte Kündigung aussprechen.

  • Unwirksamkeit: Die Kündigung könnte komplett unwirksam erklärt werden.

Beispiele für zulässige und unzulässige Begründungen

Nicht jede Begründung ist zulässig. Hier ein paar Beispiele:

Zulässige Begründungen:

  • Der Vermieter oder ein naher Verwandter möchte die Wohnung selbst nutzen.

  • Die Wohnung wird für Pflegepersonal benötigt, das den Vermieter betreut.

Unzulässige Begründungen:

  • Der Vermieter möchte die Miete erhöhen, indem er die Wohnung neu vermietet.

  • Der Eigenbedarf ist nur vorgeschoben, um unliebsame Mieter loszuwerden.

In jedem Fall ist es wichtig, dass die Begründung nicht nur formell korrekt, sondern auch inhaltlich überzeugend ist. Eine gute Begründung schützt den Vermieter vor rechtlichen Problemen und gibt dem Mieter Klarheit über die Situation.

Mediation als Lösung bei Konflikten

Was ist Mediation?

Mediation ist eine tolle Methode, um Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermietern zu klären, ohne gleich vor Gericht zu ziehen. Ein neutraler Mediator hilft dabei, den Konflikt zu entschärfen und eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Das Ganze läuft freiwillig und vertraulich ab, was den Beteiligten oft den Druck nimmt. Und das Beste daran? Du kannst jederzeit aussteigen, wenn du merkst, dass es doch nicht das Richtige für dich ist.

Wie funktioniert der Mediationsprozess?

Der Mediationsprozess ist ziemlich unkompliziert und besteht aus ein paar klaren Schritten:

  1. Einführung: Der Mediator erklärt den Ablauf und die Regeln.

  2. Themensammlung: Beide Parteien bringen ihre Anliegen und Probleme auf den Tisch.

  3. Interessen klären: Hier geht’s darum, die wahren Bedürfnisse hinter den Positionen zu verstehen.

  4. Lösungen entwickeln: Gemeinsam werden kreative Lösungen gesucht.

  5. Vereinbarung treffen: Zum Schluss wird eine verbindliche Vereinbarung ausgearbeitet.

Vorteile der Mediation für Mieter und Vermieter

Mediation bietet einige Vorteile, die du nicht unterschätzen solltest:

  • Zeitersparnis: Mediation ist oft schneller als ein Gerichtsverfahren.

  • Kostenersparnis: Die Kosten sind in der Regel niedriger als bei einem Rechtsstreit.

  • Erhalt der Beziehung: Da beide Parteien aktiv an der Lösung mitarbeiten, bleibt das Verhältnis oft besser erhalten.

Wenn du also mit deinem Vermieter wegen einer Eigenbedarfskündigung im Clinch liegst, kann Mediation eine wirklich sinnvolle Option sein, um den Streit beizulegen und dabei Zeit, Geld und Nerven zu sparen.

Rechtsschutzversicherung und Vorvertraglichkeit

Nachdenkliche Person mit Dokumenten zur Eigenbedarfskündigung.

Was bedeutet Vorvertraglichkeit?

Vorvertraglichkeit ist ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit Versicherungen fällt. Es bedeutet, dass ein Ereignis oder ein Umstand, der vor dem Abschluss eines Versicherungsvertrags eingetreten ist, nicht von der Versicherung gedeckt wird. Stell dir vor, du schließt eine Rechtsschutzversicherung ab, nachdem du bereits einen Streit mit deinem Vermieter hast. In diesem Fall könnte die Versicherung die Deckung verweigern, da der Streit vor Vertragsabschluss begonnen hat.

Wie beeinflusst Vorvertraglichkeit den Versicherungsschutz?

Vorvertraglichkeit kann erheblichen Einfluss auf deinen Versicherungsschutz haben. Wenn ein Versicherungsfall vor dem Abschluss des Vertrags oder während der Wartezeit eintritt, kann die Versicherung die Kostenübernahme ablehnen. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, bei denen Versicherungen aus Kulanzgründen zahlen.

Hier sind einige Punkte, die du beachten solltest:

  • Der Versicherungsfall tritt mit dem Zugang der Kündigung ein.

  • Wartezeiten sind üblich und können zwischen 3 bis 6 Monaten liegen.

  • Versicherungen lehnen oft zu Unrecht ab; eine rechtliche Überprüfung kann sich lohnen.

Gerichtliche Entscheidungen zur Vorvertraglichkeit

Gerichte haben sich bereits mit der Frage auseinandergesetzt, wann eine Versicherung trotz Vorvertraglichkeit zahlen muss. Ein bekanntes Urteil des Amtsgerichts Köln entschied zugunsten einer Mieterin, deren Versicherung zunächst die Deckung zugesagt hatte, aber später aufgrund der Vorvertraglichkeit ablehnen wollte. Die Richter argumentierten, dass das Vertrauen der Versicherungsnehmerin durch die anfängliche Zusage geschützt werden müsse.

Wichtige Aspekte aus Gerichtsurteilen:

  • Vertrauensschutz spielt eine große Rolle.

  • Versicherungen müssen sorgfältig prüfen, bevor sie Zusagen machen.

  • Mieter können unter Umständen Schadensersatzansprüche geltend machen, wenn die Versicherung unrechtmäßig ablehnt.

Schadensersatzansprüche gegen die Rechtsschutzversicherung

Wann hat man Anspruch auf Schadensersatz?

Wenn du eine Eigenbedarfskündigung erhältst und deine Rechtsschutzversicherung die Deckung verweigert, obwohl du im Recht bist, kannst du unter bestimmten Umständen Schadensersatzansprüche geltend machen. Ein Anspruch besteht, wenn nachgewiesen werden kann, dass du ohne die Deckungszusage den Prozess nicht geführt hättest. Die Versicherung kann sich nicht einfach auf Vorvertraglichkeit berufen, wenn sie bereits in der ersten Instanz Deckung gewährt hat.

Wie wird der Schadensersatz berechnet?

Die Berechnung des Schadensersatzes basiert auf den Kosten, die dir durch die unberechtigte Verweigerung der Deckung entstanden sind. Dazu gehören:

  • Anwaltskosten

  • Gerichtskosten

  • Zinsen auf die verauslagten Beträge

Diese Kosten müssen detailliert nachgewiesen werden, um den Schadensersatz erfolgreich einzufordern.

Beispiele für Schadensersatzansprüche

Ein typisches Beispiel ist, wenn die Versicherung die Deckung für ein Berufungsverfahren verweigert, obwohl sie in der ersten Instanz bereits Deckung zugesagt hatte. Ein anderes Beispiel ist, wenn die Versicherung die Wartezeit falsch berechnet und zu Unrecht die Deckung verweigert. In solchen Fällen kann der Versicherungsnehmer die entstandenen Kosten zurückfordern.

Fazit

Am Ende des Tages ist eine Rechtsschutzversicherung bei einer Eigenbedarfskündigung ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite kann sie Mieter vor hohen Kosten schützen, wenn es zu einem Rechtsstreit kommt. Auf der anderen Seite ist es wichtig, die Bedingungen der Versicherung genau zu kennen, um nicht im Regen zu stehen, wenn der Ernstfall eintritt. Besonders die Wartezeiten und die genauen Vertragsbedingungen spielen hier eine entscheidende Rolle. Für Vermieter ist es ebenso wichtig, sich rechtlich abzusichern und die Eigenbedarfskündigung korrekt zu formulieren, um spätere Probleme zu vermeiden. Eine gute Vorbereitung und rechtzeitige Beratung können hier viel Ärger ersparen. Also, egal ob Mieter oder Vermieter, es lohnt sich, die rechtlichen Möglichkeiten und Absicherungen genau zu prüfen.

Ronny Knorr
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