In den letzten Jahren haben Cyber-Versicherungsschäden in Deutschland und den USA dramatisch zugenommen. Die Allianz berichtet von einem Anstieg der durchschnittlichen Kosten für Datenpannen, die in Deutschland auf 5,3 Millionen Euro und in den USA auf 9,5 Millionen Dollar gestiegen sind. Diese Entwicklung wird durch eine Zunahme von Sammelklagen und strengere Datenschutzvorschriften in der EU verstärkt.
Wichtige Erkenntnisse
- Durchschnittliche Kosten für Datenpannen: 5,3 Millionen Euro in Deutschland, 9,5 Millionen Dollar in den USA.
- Anstieg der Cyber-Schadensfälle um 30 Prozent im letzten Jahr.
- Datenschutzverletzungen sind in zwei Dritteln der Fälle mitursächlich.
- Schäden aus unrechtmäßiger Erhebung personenbezogener Daten haben sich in den letzten zwei Jahren verdreifacht.
Anstieg der Cyber-Schadensfälle
Die Allianz hat festgestellt, dass die Kosten für große Cyber-Versicherungsschäden im ersten Halbjahr um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind. Dies ist auf eine Flut von Sammelklagen in den USA zurückzuführen, die die Versicherungsunternehmen unter Druck setzen.
Im vergangenen Jahr gab es über 700 Cyber-Schadensfälle, und die Gesamtzahl wird voraussichtlich stabil bleiben. Cyberattacken, die zu spät erkannt werden, können laut Allianz bis zu tausendmal teurer sein.
Datenschutzverletzungen im Fokus
Laut Allianz-Manager Michael Daum versuchen die meisten Angreifer, personenbezogene Daten abzugreifen. Unternehmen speichern zunehmend sensible Daten und tauschen diese über Unternehmensgrenzen hinweg aus, was es Angreifern erleichtert, diese zu erbeuten.
Die gesetzlichen Vorschriften, insbesondere die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der EU, haben zu einer Zunahme von Vorfällen wegen unrechtmäßiger Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten geführt. Die Schäden aus diesen Ansprüchen haben sich in den letzten zwei Jahren verdreifacht.
Sammelklagen und ihre Auswirkungen
Die zehn größten Sammelklagen wegen Datenschutzverletzungen summierten sich im vergangenen Jahr auf 516 Millionen Dollar. Diese Klagen nutzen die Grauzone zwischen den strengen EU-Vorschriften und den weniger strengen US-Regeln aus. Ein wachsendes Bewusstsein für Datenschutzrechte und die Verfügbarkeit von Prozessfinanzierungen könnten zu massenhaften Datenschutzklagen in Europa und Deutschland führen.
Rolle der künstlichen Intelligenz
Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine doppelte Rolle in diesem Kontext. Sie kann sowohl Datenschutzverletzungen befeuern als auch verhindern. Fast jede Branche nutzt mittlerweile KI, was sowohl Datenschutz-, Fehlinformations- als auch Sicherheitsrisiken mit sich bringt. Gleichzeitig kann KI Sicherheitslücken schnell erkennen und betroffene Systeme automatisiert isolieren.
Insgesamt zeigt sich, dass die Herausforderungen im Bereich Cyber-Versicherung und Datenschutz weiterhin zunehmen. Unternehmen müssen sich verstärkt mit den Risiken auseinandersetzen und geeignete Maßnahmen ergreifen, um sich zu schützen.
Quellen
- Flut an Sammelklagen – Cyber-Versicherungsschäden wachsen stark | krone.at, Kronen Zeitung.
- Cyber-Versicherungsschäden wachsen stark – Versicherungsmagazin.de, Versicherungsmagazin.de.
- Cyber-Versicherungsschäden wachsen stark, it-business.