Der rheinische Versicherer Rhion hat angekündigt, den Vertrieb von Wohngebäudeversicherungen über Maklerpools und Finanzvertriebe einzuschränken. Diese Entscheidung betrifft sowohl neue als auch bestehende Verträge und ist Teil einer strategischen Neuausrichtung des Unternehmens.
Wichtige Erkenntnisse
- Rhion beendet den Vertrieb von Wohngebäudeversicherungen über Maklerpools.
- Bestehende Verträge werden nicht fortgeführt.
- Die Maßnahme ist Teil einer Anpassung des Bestandsmixes.
- Der Versicherer verzeichnete im vergangenen Jahr ein Plus bei den Beitragseinnahmen, jedoch auch steigende Schadenaufwendungen.
- Über die Hälfte der größten Wohngebäudeversicherer in Deutschland schrieben 2022 rote Zahlen.
Hintergrund der Entscheidung
Die Rhion Versicherung hat sich entschieden, den Vertrieb von Wohngebäudeversicherungen über Maklerpools und Finanzvertriebe einzustellen. Diese Entscheidung wurde durch eine Anpassung des Bestandsmixes motiviert, um stabilere Erträge im deutschen Maklermarkt zu erzielen. Ein Unternehmenssprecher erklärte, dass der Bestandsanteil der Wohngebäudesparte zu einer Unwucht geführt habe.
Im vergangenen Jahr verzeichnete Rhion einen Anstieg der Beitragseinnahmen in der Wohngebäudeversicherung um 25,4 Prozent auf knapp 22 Millionen Euro. Trotz dieses Anstiegs stiegen auch die Schadenaufwendungen erheblich, was zu einem negativen versicherungstechnischen Ergebnis in dieser Sparte führte.
Marktbedingungen für Wohngebäudeversicherungen
Die Situation im Markt für Wohngebäudeversicherungen ist für viele Anbieter herausfordernd. Laut dem Branchenmonitor Wohngebäudeversicherung der V.E.R.S. Leipzig GmbH schrieben im Jahr 2022 über die Hälfte der 50 größten Wohngebäudeversicherer in Deutschland rote Zahlen. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
- Zunehmende Unwetterereignisse
- Stark gestiegene Preise im Baugewerbe
Diese Faktoren haben dazu geführt, dass viele Versicherer ihre Bestände sanieren und versuchen, die Rentabilität zu verbessern. Insbesondere der Vertrieb über Maklerpools gilt als kostspielig, da die Provisionen in der Regel höher ausfallen.
Auswirkungen auf den Markt
Die Entscheidung von Rhion ist nicht isoliert. Bereits im Sommer hatte der HDI angekündigt, das Privatkundengeschäft über Maklerpools einzuschränken. Experten rechnen damit, dass weitere Versicherer diesem Beispiel folgen könnten.
Rhion hat jedoch betont, dass diese Maßnahme ausschließlich die Wohngebäudeversicherungen betrifft. Ein Sprecher des Unternehmens stellte klar, dass es keine Überlegungen gibt, ähnliche Schritte für andere Sparten, wie beispielsweise das Kfz-Geschäft, zu unternehmen.
Fazit
Die Entscheidung von Rhion, den Vertrieb von Wohngebäudeversicherungen über Maklerpools einzuschränken, spiegelt die aktuellen Herausforderungen im Versicherungsmarkt wider. Während der Versicherer versucht, seine Rentabilität zu steigern, bleibt abzuwarten, wie sich diese Veränderungen auf die Branche insgesamt auswirken werden.
Quellen
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