Autobesitzer in Deutschland müssen sich im Jahr 2026 auf spürbar steigende Kosten für ihre Kfz-Versicherung einstellen. Sowohl die Haftpflicht- als auch die Kaskoversicherungen werden voraussichtlich teurer, wobei insbesondere die Vollkasko-Tarife eine deutliche Erhöhung erfahren.
Wichtige Erkenntnisse
- Die Kfz-Versicherungsprämien steigen 2026 voraussichtlich deutlich an.
- Besonders die Vollkasko-Versicherung ist von Preissteigerungen betroffen.
- Steigende Reparatur- und Ersatzteilkosten sind Haupttreiber der Erhöhungen.
- Die neuen Typklassen für 2026 beeinflussen die Beiträge maßgeblich.
- Bis zum 30. November ist die Frist für Kündigungen und Wechsel.
Steigende Kosten für Autofahrer
Autofahren wird in Deutschland zunehmend teurer. Seit 2020 sind die Kosten für Kfz-Versicherungen bereits stark gestiegen. Aktuelle Analysen und Prognosen deuten darauf hin, dass sich dieser Trend im Jahr 2026 fortsetzen wird. Laut Verivox-Index sind die Prämien für Neuverträge im günstigsten Preissegment bereits um durchschnittlich sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Dynamik hat sich zwar abgeschwächt, doch die Vollkasko-Versicherung verzeichnet mit acht Prozent Zuwachs die stärksten Steigerungen, gefolgt von Teilkasko (sechs Prozent) und Haftpflicht (fünf Prozent).
Ursachen für die Preissteigerungen
Die Hauptgründe für die Verteuerung liegen in den anhaltend steigenden Kosten für Reparaturen und Ersatzteile. Diese Kosten werden von den Versicherern an die Kunden weitergegeben. Die Vollkasko-Versicherung gilt dabei als "Sorgenkind" der Versicherer, da hier die Auswirkungen von Reparaturkosten besonders stark ins Gewicht fallen. Während die Bilanzen für die Haftpflichtversicherung bereits im letzten Jahr wieder ausgeglichener waren, bleiben die Kaskoversicherungen eine Herausforderung.
Neue Typklassen für 2026
Ein wesentlicher Faktor, der die individuellen Versicherungsbeiträge beeinflusst, sind die jährlich neu ermittelten Typklassen. Für 2026 werden rund 5,9 Millionen Autofahrer eine höhere Einstufung in der Kfz-Haftpflichtversicherung erfahren, während für etwa 4,5 Millionen eine günstigere Klasse berechnet wird. Für die Mehrheit der Autofahrer (rund 75 Prozent) bleibt die Typklasse unverändert. Modelle wie der Renault Austral 1.3 oder der Ford Focus 1.0 werden beispielsweise höher eingestuft, was zu höheren Prämien führen kann. Umgekehrt können Fahrzeuge wie der Renault Clio 1.3 oder der VW ID.4 Pure 125 von einer Herabstufung profitieren.
Spartipps für Autofahrer
Angesichts der erwarteten Preissteigerungen ist es für Autofahrer ratsam, ihre Versicherungsverträge zu überprüfen und gegebenenfalls zu wechseln. Der Stichtag für Kündigungen und Wechsel ist in der Regel der 30. November. Es lohnt sich, Angebote verschiedener Versicherer zu vergleichen. Auch das Gespräch mit der eigenen Versicherung kann zu besseren Konditionen führen. Weitere Sparmöglichkeiten ergeben sich durch:
- Anpassung der jährlichen Kilometerleistung.
- Begrenzung der Anzahl der Fahrer.
- Nutzung einer Garage.
- Eingehen einer Werkstattbindung (bis zu 20 Prozent Nachlass).
- Jährliche statt monatliche Beitragszahlung.
- Erhöhung der Selbstbeteiligung.
- Umstellung von Vollkasko auf Teilkasko oder Haftpflicht bei älteren Fahrzeugen.
- Prüfung von Telematik-Tarifen, die das Fahrverhalten belohnen.
Die Wahl der richtigen Versicherung und die Nutzung von Sparpotenzialen können helfen, die steigenden Kosten im kommenden Jahr abzufedern.
Quellen
- Autoversicherung: Kosten steigen deutlich – auch Werkstattbesuche teurer, nTV.
- Kfz-Versicherung: Preisanstieg 2026 – wie man trotzdem spart, SWR.
- Vollkasko-Preise: Autoversicherung verteuert sich weiter, T-Online.
- Autoversicherung wird 2026 teurer: Mit diesen Tricks sparen Sie Geld, FAZ.
- Wen Autofahren 2026 mehr kostet, ADAC.

