Eltern suchen zunehmend nach Möglichkeiten, frühzeitig Vermögen für ihre Kinder aufzubauen. ETF-Sparpläne in speziellen Kinderdepots erweisen sich dabei als attraktive Option, die breite Streuung, geringe Kosten und langfristige Renditechancen vereint. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile, Anbieter und Strategien für das Sparen mit ETFs für den Nachwuchs.
Die wichtigsten Erkenntnisse
- ETF-Sparpläne sind ideal für den langfristigen Vermögensaufbau von Kindern.
- Kinderdepots bieten eine flexible Alternative zu klassischen Sparformen.
- Die Wahl des richtigen Anbieters hängt von individuellen Bedürfnissen ab (Kosten, ETF-Auswahl, Bedienkomfort).
- Der Zinseszinseffekt spielt eine entscheidende Rolle für exponentielles Wachstum.
- Steuerliche Freibeträge können die Rendite optimieren.
Warum ETF-Sparen für Kinder eine gute Wahl ist
Kinderdepots ermöglichen es Eltern, die Chancen des Kapitalmarktes für den Vermögensaufbau ihres Nachwuchses zu nutzen. ETFs (Exchange Traded Funds) sind hierfür besonders empfehlenswert, da sie eine breite Diversifikation über viele Aktien bieten, kostengünstig sind und ein attraktives Rendite-Risiko-Verhältnis aufweisen. Dies macht sie zu einer praktischen Lösung für langfristige Sparziele, ohne dass Eltern ständig Marktanalysen durchführen müssen.
Anbieter im Vergleich: Wo lohnt sich das Sparen?
Mehrere Banken und Neobroker bieten spezielle Kinderdepots an. Zu den beliebten Anbietern zählen Trade Republic, Finanzen.net Zero, Consorsbank, Flatex und Comdirect. Die Konditionen variieren hinsichtlich der Mindestsparrate, der Auswahl an ETFs und der Gebühren für die Sparplanausführung. Trade Republic und Finanzen.net Zero locken oft mit sehr niedrigen Mindestsparraten und kostenlosen Ausführungen, während traditionellere Banken wie die Consorsbank oder Comdirect möglicherweise mehr Serviceleistungen, aber auch höhere Kosten bieten.
Der Zinseszinseffekt: Ein starker Partner für langfristigen Vermögensaufbau
Der entscheidende Hebel beim langfristigen Sparen ist der Zinseszinseffekt. Durch die Reinvestition von Dividenden wächst das angelegte Kapital exponentiell. Selbst mit moderaten monatlichen Sparbeiträgen kann über Jahre hinweg ein beachtliches Vermögen aufgebaut werden. Je länger der Anlagehorizont, desto stärker wirkt sich dieser Effekt aus. Beispielsweise können 50 Euro monatlich bei einer angenommenen Rendite von 6% p.a. über 25 Jahre zu einem Endkapital von über 30.000 Euro anwachsen, wovon ein signifikanter Teil auf Zinserträge entfällt.
Steuerliche Aspekte und Freibeträge
Kapitalerträge auf Kinderdepots sind nicht automatisch steuerfrei. Minderjährige gelten als steuerpflichtige Personen. Eltern können jedoch den steuerlichen Grundfreibetrag für Kinder nutzen. Mit einem Freistellungsauftrag bleiben bis zu 1.000 Euro Kapitalerträge jährlich steuerfrei. Bei höheren Erträgen kann eine Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung) beantragt werden, die den steuerfreien Betrag deutlich erhöht. Auch bei Schenkungen sind die Freibeträge hoch, sodass größere Einmalzahlungen oft steuerfrei möglich sind.
Risiken und Alternativen
ETFs sind zwar eine relativ sichere Anlageform, bergen aber Marktrisiken durch Schwankungen. Kurzfristige Verluste sind möglich, gleichen sich aber langfristig oft aus. Für risikoscheue Anleger können Tages- oder Festgeldkonten als Ergänzung oder Alternative dienen, bieten jedoch deutlich geringere Renditechancen. Eine ausgewogene Strategie, die ETFs mit sichereren Anlagen kombiniert, kann je nach Risikoprofil sinnvoll sein.
Was passiert bei Volljährigkeit?
Mit Erreichen der Volljährigkeit geht die volle Verfügungsgewalt über das Depot auf das Kind über. Die Eltern verlieren dann jeglichen Einfluss auf das verwaltete Vermögen. Es ist daher ratsam, das Kind frühzeitig an Finanzthemen heranzuführen und ihm den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen.
Quellen
- Kinderdepots: 5 ETF-Anbieter im Vergleich, Handelsblatt.
- Kinderdepot 2025: Frühzeitig Geld für Kinder oder Enkel anlegen, Handelsblatt.
- Depot statt Sparbuch: Was das DKB Junior Depot wirklich kann, Handelsblatt.
- Sinnvoll für Kinder und Enkelkinder sparen: So geht’s, Verbraucherzentrale.de.
- Richtig sparen: So machst du dein Kind mit ETFs zum Millionär, extraETF.

