Die Nachfrage nach Zahnzusatzversicherungen bleibt stabil, doch Versicherte müssen sich auf mögliche Beitragsanpassungen einstellen. Experten rechnen mit moderaten Erhöhungen, die durch gestiegene Behandlungskosten und medizinischen Fortschritt getrieben werden. Insbesondere kieferorthopädische Leistungen für Kinder sind ein wesentlicher Kostenfaktor.
Wichtige Erkenntnisse
- Die Nachfrage nach Zahnzusatzversicherungen ist stabil, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.
- Experten erwarten Beitragsanpassungen von etwa 10 bis 20 Prozent, nicht flächendeckende massive Steigerungen.
- Hauptkostentreiber sind verbesserter Zahnersatz, medizinischer Fortschritt und steigende Behandlungskosten bei Zahnärzten.
- Kieferorthopädische Leistungen sind der Hauptgrund für den Abschluss von Kinder-Zahnzusatzversicherungen.
- Die EU plant ein Verbot von Amalgam-Füllungen ab 2025, was zu höheren Kosten für gesetzlich Versicherte führen könnte.
Beitragsentwicklung und Kostentreiber
Die Beiträge für Zahnzusatzversicherungen sind in den letzten Jahren nicht unerheblich gestiegen, wobei die Anpassungen nicht immer mit dem Jahreswechsel erfolgen. Daniel Seeger, ein auf private Zahnzusatzversicherungen spezialisierter Makler, rechnet mit Beitragsanpassungen von etwa 10 bis 20 Prozent. Diese seien jedoch keine außergewöhnlichen Ausschläge, sondern Teil einer regelmäßigen Anpassung, die durch den Schadenverlauf der Versicherer bedingt sei. Tarife mit 100 Prozent Erstattung in allen Bereichen führen generell zu höheren Beiträgen als solche mit 90 Prozent Erstattung.
Die Hauptkostentreiber in der Zahnzusatzversicherung sind vielfältig. Dazu zählen die Kosten für besseren Zahnersatz, der teurer ist als die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Seit der Gesundheitsreform 2005 haben private Versicherer zunehmend Lücken in der GKV geschlossen, was auch zu einer veränderten Verhandlungsposition bei Zahnärzten geführt hat. Technologische Fortschritte wie Cerec oder neue Behandlungsmethoden treiben ebenfalls die Kosten. Zudem decken immer mehr Tarife Zahnbehandlungen zu 100 Prozent ab und bieten Zusatzleistungen wie Bleaching oder unbegrenzte Prophylaxe an, was die Beiträge erhöht.
Spezielle Situation bei Kindertarifen
Bei Zahnzusatzversicherungen für Kinder spielen kieferorthopädische Leistungen (KFO) eine zentrale Rolle. Für viele Eltern ist dies der einzige Grund, eine solche Police abzuschließen. Die Kosten für KFO sind in den letzten Jahren gestiegen und stellen einen erheblichen Kostenfaktor dar. Während die meisten Anbieter ihre Tarife bereits entsprechend kalkuliert haben, könnten bei einigen Policen, wie beispielsweise bei der Concordia mit „ZAHN Sorglos“, in Zukunft Beitragsanpassungen denkbar sein. Die Nachfrage nach Kindertarifen ist stabil, und auch hier werden moderate Beitragsanpassungen erwartet.
Ausblick und Nachfrage
Die Nachfrage nach Zahnzusatzversicherungen ist seit Jahren stabil und hat sich auch 2023 fortgesetzt. Die zunehmende Online-Suche und der Abschluss von Tarifen begünstigen diesen Trend. Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage weiter steigen wird. Ein weiterer Faktor, der die Nachfrage und potenziell die Kosten beeinflussen könnte, ist das geplante EU-weite Verbot von Amalgam-Füllungen ab 2025. Da noch keine Alternative für das GKV-Budget gefunden ist, könnten die Zusatzkosten für gesetzlich Versicherte steigen, was wiederum die Inanspruchnahme von Zusatzversicherungen fördern dürfte.

