Fast die Hälfte der deutschen Unternehmen ist mittlerweile gegen Cyberangriffe versichert. Dies zeigt eine wachsende Sensibilität für digitale Risiken, obwohl kleinere Unternehmen und bestimmte Branchen noch Nachholbedarf haben. Die Kosten und die Unternehmensgröße spielen eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung für oder gegen eine Cyberversicherung.
Cyberversicherungen auf dem Vormarsch
Eine aktuelle Untersuchung des ZEW (Leibniz Zentrum für Europäische Wirtschaftsförderung) zeigt, dass fast die Hälfte der deutschen Unternehmen eine Cyberversicherung abgeschlossen hat. Dies unterstreicht die zunehmende Bedeutung des Schutzes vor Cyberkriminalität in der heutigen digitalen Landschaft. Während große Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern zu zwei Dritteln versichert sind, liegt der Anteil bei mittleren Unternehmen (20-99 Angestellte) bei 59 Prozent.
Kleine Unternehmen und Branchenunterschiede
Obwohl der Trend positiv ist, verzichten kleinere Unternehmen in fast der Hälfte der Fälle (46 Prozent) auf eine Cyberversicherung. Dies birgt ein erhebliches Risiko, da Kriminelle oft gezielt kleinere Ziele angreifen, bei denen sie mit weniger Aufwand größere Erfolge erzielen können.
Die Studie offenbart auch deutliche Branchenunterschiede:
- Chemie- und Pharmabranche: Führend mit 58 Prozent der Unternehmen, die bereits über eine Cyberversicherung verfügen.
- Informations-, Kommunikations- und Technologiebranche (IKT): Hier sind immerhin 47 Prozent abgesichert.
- Mediendienstleistungsunternehmen: Zeigen sich als deutlich unterversichert. Eine Mehrheit von 57 Prozent plant in naher Zukunft keine Cyberversicherung abzuschließen, obwohl 17 Prozent dies aktuell nicht sind, aber planen.
Kosten als entscheidender Faktor
Die Entscheidung für eine Cyberversicherung ist oft eine Kostenfrage. Dies erklärt, warum größere Unternehmen, die über mehr finanzielle Ressourcen verfügen, eher in solche Absicherungen investieren. Die wachsende Bedrohung durch Cyberangriffe macht jedoch deutlich, dass eine Investition in Cybersicherheit und entsprechende Versicherungen für Unternehmen jeder Größe unerlässlich ist, um sich vor potenziell existenzbedrohenden Schäden zu schützen.
Wichtige Erkenntnisse
- Fast die Hälfte der deutschen Unternehmen besitzt eine Cyberversicherung.
- Kleine Unternehmen sind häufiger unversichert.
- Die Chemie- und Pharmabranche ist am besten abgesichert, Mediendienstleister am schlechtesten.
- Kosten und Unternehmensgröße beeinflussen die Versicherungsbereitschaft.
Quellen
- Fast jedes zweite deutsche Unternehmen hat eine Cyberversicherung, Tagesspiegel Background.
- Fast die Hälfte der kleineren Unternehmen verzichtet auf Cyberversicherungen, Onlinehändler-News.
- Kaum jemand ist cyberversichert & PrismaLife steigert Neugeschäft – Ticker, Versicherungsbote.