Autofahrer müssen sich ab 2026 auf steigende Kfz-Versicherungsbeiträge einstellen. Bereits in diesem Jahr sind die Preise aufgrund höherer Werkstatt- und Ersatzteilkosten gestiegen. Für rund 5,9 Millionen Autofahrer wird die Kfz-Haftpflichtversicherung teurer, da sich die Typklassen ändern. Angesichts dieser Entwicklung lohnt es sich, die eigenen Versicherungsoptionen zu prüfen und gegebenenfalls zu wechseln.
Wichtige Punkte im Überblick
- Kfz-Versicherungen werden 2026 voraussichtlich weiter teurer.
- Steigende Reparaturkosten sind der Hauptgrund für die Beitragsanpassungen.
- Die Kündigungsfrist für Jahresverträge endet in der Regel am 30. November.
- Ein Vergleich der Angebote kann bares Geld sparen.
- Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die eigenen Versicherungskosten zu senken.
Gründe für steigende Preise
Die Kfz-Versicherer sehen kein Ende der steigenden Reparaturkosten. Sowohl Ersatzteilpreise als auch Werkstattlöhne steigen seit Jahren deutlich schneller als die allgemeine Inflation. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rechnet damit, dass die Ausgaben für Schäden in der Kfz-Versicherung im Vergleich zum Vorjahr um rund 4,5 Prozent steigen werden. Diese Entwicklung belastet die Branche erheblich, da die Schadenaufwendungen einen der größten Kostenblöcke darstellen. In den vergangenen zwei Jahren summierten sich die Verluste der Kfz-Versicherer auf fast fünf Milliarden Euro. Um dem entgegenzuwirken, wurden die Beiträge bereits angepasst und dürften 2025 im Vergleich zum Vorjahr um rund 14 Prozent steigen.
Wann und wie kann ich wechseln?
Die meisten Kfz-Versicherungsverträge laufen bis zum 31. Dezember eines Jahres. Die Kündigung muss dem alten Versicherer spätestens einen Monat vorher, also bis zum 30. November, vorliegen. Da der 30. November 2025 auf einen Sonntag fällt, ist der 1. Dezember der letzte Fristtermin. Es gibt jedoch auch Verträge, die zu anderen Zeitpunkten im Jahr enden. Für den Wechsel benötigen Sie Ihren Führerschein, den Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1), die letzte Beitragsabrechnung Ihrer aktuellen Versicherung und den aktuellen Kilometerstand Ihres Autos.
Spartipps für die Kfz-Versicherung
Um die Kosten zu senken, gibt es mehrere Ansatzpunkte:
- Fahrleistung angeben: Je weniger Kilometer Sie pro Jahr fahren, desto günstiger wird der Beitrag. Falschangaben können jedoch zu Nachzahlungen führen.
- Fahrerkreis begrenzen: Weniger Fahrer bedeuten geringere Kosten. Fahranfänger erhöhen die Prämie spürbar.
- Vollkasko überdenken: Bei älteren Fahrzeugen (Wert unter 6.000 bis 8.000 Euro) reicht oft eine Teilkasko oder nur die Haftpflichtversicherung.
- Jährliche Zahlung wählen: Eine Einmalzahlung ist meist günstiger als monatliche Raten.
- Werkstattbindung und Selbstbeteiligung: Mit einer Werkstattbindung und einer höheren Selbstbeteiligung (z.B. 150 Euro für Teilkasko, 300 Euro für Vollkasko) können Sie die Prämie um bis zu 20 Prozent senken.
- Telematik-Tarife nutzen: Umsichtige Fahrer können durch die Erfassung von Fahrdaten per App bis zu 30 Prozent sparen. Hierbei sollten jedoch Datenschutzbedenken abgewogen werden.
Lohnt sich der Wechsel?
Der Wettbewerbsdruck in der Versicherungsbranche ist hoch, was Wechsel attraktiv macht. Vergleichsportale wie Check24 und Verivox können einen ersten Überblick verschaffen. Es ist jedoch ratsam, auch die Angebote von Direktversicherern wie Huk24 oder des Bundes der Versicherten zu prüfen, da nicht alle Anbieter auf allen Portalen gelistet sind. Die Preisunterschiede zwischen verschiedenen Tarifen können erheblich sein, manchmal bis zu 52 Prozent. Verbraucherschützer raten jedoch, nicht nur auf den Preis zu achten, sondern auch die Leistungen der Police zu vergleichen.
Gebäudeversicherungen werden ebenfalls teurer
Nicht nur Kfz-Versicherungen ziehen an. Auch Wohngebäudeversicherungen werden teurer, unter anderem wegen der zunehmenden Naturkatastrophen durch den Klimawandel. Hier raten Verbraucherschützer zu Vorsicht beim Wechsel, da die Preisunterschiede oft geringer sind und der Abschluss einer neuen Police schwieriger sein kann, insbesondere nach Schadensfällen. Eine Erhöhung des Selbstbehalts oder das Nichtmelden kleinerer Schäden können hier Kosten senken.
Quellen
- Autoversicherung wird 2026 teurer: Mit diesen Tricks sparen Sie Geld, FAZ.
- Kfz-Versicherungen werden erneut teurer: Lohnt sich der Wechsel?, BR.
- Gebäude- und Autoversicherungen werden deutlich teurer, tagesschau.de.
- Kfz-Versicherer sehen kein Ende der steigenden Reparaturkosten, GDV Gesamtverband der Versicherer.
- Reparaturkosten weiter im Aufwind: Kfz-Versicherer warnen vor anhaltendem Preisdruck, http://www.cash-online.de/.

