Der Übergang von der Schule ins Berufsleben oder Studium markiert einen wichtigen Lebensabschnitt, der auch neue Verantwortlichkeiten im Bereich der Versicherungen mit sich bringt. Es ist entscheidend, die Weichen richtig zu stellen, um finanzielle Risiken abzusichern und unerwartete Ausgaben zu vermeiden. Dieser Leitfaden beleuchtet die essenziellen Policen, die für junge Erwachsene unverzichtbar sind.
Wichtige Erkenntnisse
- Eine private Haftpflichtversicherung ist unerlässlich, um sich vor den finanziellen Folgen von Schäden zu schützen, die man anderen zufügt.
- Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte frühzeitig abgeschlossen werden, um das Einkommen bei Verlust der Arbeitskraft abzusichern.
- Die Krankenversicherungssituation muss an die neue Lebensphase angepasst werden, insbesondere bei Überschreiten bestimmter Einkommensgrenzen oder dem Erreichen des 25. Lebensjahres.
- Zusatzversicherungen wie eine Auslandskrankenversicherung sind für Auslandsaufenthalte ratsam.
Krankenversicherung: Was ist zu beachten?
Für Auszubildende besteht in der Regel eine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Studierende können bis zum 25. Lebensjahr oft beitragsfrei über die Familienversicherung der Eltern mitversichert bleiben. Verdient man jedoch mehr als 535 Euro monatlich (Minijob bis 556 Euro), endet diese Familienversicherung und eine eigene Versicherung wird notwendig. Wer privat krankenversichert ist, muss prüfen, ob der Vertrag beitragsfrei fortgeführt werden kann oder ob eine eigene, beitragspflichtige Police erforderlich ist. Nach dem 25. Lebensjahr oder bei Überschreiten der Einkommensgrenzen wird eine eigene studentische Krankenversicherung notwendig.
Die unverzichtbare private Haftpflichtversicherung
Jeder haftet für Schäden, die er verursacht. Eine private Haftpflichtversicherung ist daher ein absolutes Muss. Sie schützt vor finanziellen Ruin bei Personen- und Sachschäden, die schnell in die Hunderttausende gehen können. Oft sind unverheiratete Kinder bis zu einem bestimmten Alter (meist 25 Jahre) oder bis zum Ende der ersten Berufsausbildung über die Police der Eltern mitversichert. Danach ist ein eigener Vertrag unerlässlich. Die Versicherungssumme sollte mindestens zehn Millionen Euro betragen.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Frühzeitig vorsorgen
Die eigene Arbeitskraft ist die wichtigste Grundlage zur Sicherung des Lebensunterhalts. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) schützt vor den finanziellen Folgen, wenn man aus gesundheitlichen Gründen den Beruf nicht mehr ausüben kann. Für Schüler, Studenten und Berufseinsteiger ist dieser Schutz besonders wichtig, da die gesetzliche Absicherung oft nur gering ist. Je jünger man ist, desto günstiger sind die Beiträge. Ein frühzeitiger Abschluss sichert zudem günstige Einstufungen und ermöglicht spätere Erhöhungen ohne erneute Gesundheitsprüfung.
Weitere wichtige Versicherungen
Für Auslandsaufenthalte ist eine Auslandskrankenversicherung dringend zu empfehlen, da die gesetzliche Krankenkasse oft nur eingeschränkte Leistungen erbringt und Rücktransporte nicht abdeckt. Eine Hausratversicherung kann für die erste eigene Wohnung sinnvoll sein, insbesondere wenn teurer Hausrat vorhanden ist. Wer ein Auto fährt, benötigt zwingend eine Kfz-Haftpflichtversicherung; Kaskoversicherungen sind je nach Wert des Fahrzeugs und Geldbeutel zu erwägbaren.
Altersvorsorge nicht vergessen
Die gesetzliche Rente wird für jüngere Generationen voraussichtlich nicht ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Der Einstieg in den Beruf ist ein guter Zeitpunkt, sich mit privater Altersvorsorge zu beschäftigen. Modelle wie Riester-Renten sind komplex und eine individuelle Beratung ist ratsam.
Quellen
- Diese Versicherungen sind zum Ende der Schulzeit wichtig, Verbraucherzentrale.de.
- Handelsblatt, Handelsblatt.
- Versicherungen für Studierende: Die unerlässlichen Policen, Verbraucherzentrale.de.
- Mein Kind wird 18: Was ändert sich bei Versicherungen?, Verbraucherzentrale.de.